Chip, OBD, Software, Kennfeld – was heißt das alles?

Folgende Begriffe werden oftmals verwechselt, vertauscht und falsch verwendet, daher bedarf es einer Erklärung.

  • Chiptuning: früher Überbegriff für elektronische Leistungssteigerungen. Ursprünglich (in den 80er und 90er Jahren) war damit der Tausch von Speicherchips („Eprom“) im Motorsteuergerät gemeint. In letzter Zeit ist zu beobachten das immer häufiger Zusatzsteuergeräte („Box“) als Chiptuning bezeichnet werden.
  • Softwareoptimierung: das Umprogrammieren („Tunen“) der Steuerungssoftware im Motorsteuergerät.
  • Kennfeldoptimierung: ist das gleiche wie Softwareoptimierung. Die Steuerungssoftware besteht aus Kennfeldern (engl. „Maps“). Diese werden vom Tuner geändert („Remapping“). Im Zusammenhang kursieren viele Begriffe wie Kalibrieren, Erweitern, Interpolieren, Extrapolieren, Achsen, Kurven, +-% etc., das muss aber nicht im einzelnen verstanden werden. Ob optimieren, manipulieren oder wie auch immer: letztlich verändert man die Software (bzw. deren Maps/Kennfelder) zum Zwecke der Leistungssteigerung, Aufhebung von Begrenzungen, Deaktivierung von Funktionen usw.
  • Kernfeldoptimierung: gibt es nicht. Ist ein Schreibfehler und heißt Kennfeldoptimierung, siehe ein Punkt weiter oben.
  • OBD-Tuning: bezeichnet den Weg auf dem die Software auf das Motorsteuergerät kommt, in dem Fall eben über die Diagnoseschnittstelle (OBD = On-Board-Diagnose). Tuning über OBD sagt nichts über die Software an sich aus, es bedeutet in der Praxis lediglich dass das Motorsteuergerät nicht ausgebaut und geöffnet werden muss. Es wird auf die gleiche oder zumindest ähnliche Art und Weise beschrieben wie es der Fahrzeughersteller im Falle eines Updates macht.
  • Boot Mode, Debugger, BSL, BDM, JTAG: quasi das Gegenteil von flashen via OBD. Vereinfacht ausgedrückt sind das die Methoden bzw. Schnittstellen um Steuergeräte ausgebaut und geöffnet „am Tisch“ zu lesen und zu schreiben. So kann z.B. eine ECU auf dem Versandweg eine Softwareoptimierung erhalten.